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Kirchturm und Frontseite der Mutter Anna Kirche erstrahlen nach Abschluss der Sanierung in neuem Glanz

Am 9. Oktober 2020 wurde im Beisein von Ortspfarrer Ioan Ciuraru, Herrn Algren Ehrenberger als Bauaufsicht, Herrn Pintye Josif als Inhaber der Baufirma „JOZEF CLAS CONSTRUCT S.R.L.“ und Marianne Hellstern als Projektkoordinatorin des Fördervereins, die Abnahme der erfolgten Sanierungsmaßnahmen durch die Pfarrgemeinde vollzogen und per Protokoll festgehalten. Diesem Termin voran gingen viele Wochen intensiver Arbeit unter der heißen Sonne in Sanktanna. Große Dankbarkeit erfüllt alle, die mit dazu beigetragen haben, dass das Projekt Turmsanierung verwirklicht werden konnte. Denn es hat sich wieder einmal ganz deutlich gezeigt, wenn jeder ein bisschen und nach seinen Möglichkeiten entsprechend mithilft, große Projekte wie einst die Sanierung des Kirchendachs im Jahre 2017 und nun die Turmsanierung realisiert werden können.

Nach einer Finanzspritze im Sommer 2020 von Seiten der Stadt Sanktanna und des Kreises Arad konnte erfreulicherweise trotz Corona mit der Sanierung des Kirchturms der Mutter-Anna-Kirche am 29. Juli 2020  begonnen werden. Die Abrechnung des Zuschusses der Stadt muss noch in diesem Jahr erfolgen, weswegen die Gespräche mit der erfahrenen Baufirma, welche bereits das Kirchendach neu eingedeckt hat, gesucht wurden. Pfarramtssekretärin Marianne Hellstern, die auch Projektleiterin des Fördervereins vor Ort ist, Ortspfarrer Ciuraru und der Kirchenrat haben sich vor diesem Hintergrund für die Sanierung des Kirchturms und der Frontseite der Kirche entschieden und den Förderverein um finanzielle Unterstützung gebeten. Dank der Mitgliedsbeiträge, der erhaltenen Spenden sowie den Einnahmen aus Benefizveranstaltungen konnte der Förderverein seine Unterstützung zusichern. Die Diözese Temeswar gab ihr Einverständnis zu dem Vorhaben.

Der Kirchturm wurde von der Turmspitze bis zum Sockel saniert. Das heißt: Das Turmkreuz wurde abgeschliffen, aufbereitet und neu gestrichen. Ebenso wurde mit der „Erdkugel“, auf dem das Kreuz steht, verfahren. An manchen Stellen musste das Turmblech neu befestigt werden. Eine neue Luke zum Aussteigen bei notwendigen Arbeiten wurde eingebaut. Bis dato hat man für den Ein- und Ausstieg ein dafür aufgeschnittenes Blech zur Seite gebogen und wieder zurückversetzt. Dass es an dieser Stelle hineingeregnet hat, erklärt sich von selbst. Im Anschluss daran wurde das Turmblech abgeschliffen und gesäubert, grundiert und neu gestrichen. Industriekletterer haben diese und andere Arbeiten an der Fassade in luftiger Höhe an Seilen hängend verrichtet. Die Fassade des Turmes und die Frontseite der Kirche mussten einer gründlichen Sanierung unterzogen werden. Das Mauerwerk wurde abgestrahlt, lockere und lose Stellen abgekratzt und neu verputzt. Fehlende Ornamente mussten ersetzt werden. Da sich der alte Putz vom neuen Putz in der Körnung unterschied, musste die ganze Fassade neu geglättet werden, bevor sie einen neuen Anstrich bekam. Der Balkon oder „das Gländer,“ wie wir Sanktannaer es liebevoll nennen, wurde abgedichtet und das Geländer neu gestrichen. Natürlich wurde es vorher abgeschliffen und gereinigt, damit der neue Anstrich lange hält. Die alte Rinne am Balkon wurde getauscht und der Taubenschutz teilweise erneuert. Allein an der Haupteingangstüre wurde eineinhalb Wochen mit zwei Mann gearbeitet. Während dieser Zeit hatte dankenswerterweise die Ortspolizei besonders nachts den Eingang der Kirche im Blick. Diese historische Tür musste aufgearbeitet und mehrfach abgeschliffen werden, um sie für die Zukunft zu erhalten. Das Schloss und die Bänder konnten erhaltend aufbereitet werden und funktionieren einwandfrei. Die Turmfenster aus Holz wurden durch neue Fenster aus Metall ersetzt. Hier hatte man die Pflege und Haltbarkeit in den Fokus genommen.

Im Zuge dieser Maßnahmen wurden auch der Zaun zur Straße hin und die beiden schmiedeeisernen Tore abgeschliffen, repariert und neu gestrichen. Das Mäuerchen darunter wurde in den gleichen Arbeitsschritten wie die Fassade saniert. Um das Gesamtbild zu vervollständigen wurden das Kreuz vor der Kirche und der dazugehörende Sockel ebenso erneuert. Jetzt könnte man ohne viel zu überlegen getrost sein Blasinstrument dort ablegen bis der Gottesdienst zu Ende ist. So in den Jahrzenten davor geschehen bei jeder musikalisch begleiteten Hochzeit, bei der Kirchweih und an manchen kirchlichen Hochfesten. Viele unserer Landsleute werden sich an dieses Bild noch genau erinnern.

Mit der Wahl der Farben beim Streichen der Fassaden ist man mit gelber und weißer Farbe der Vergangenheit treu geblieben. Allein das Grün beim Metall wich dem Schwarz und Silber.

Obwohl die Arbeiten der Sanierung enorm waren, war die Zahl der Arbeiter mit acht überschaubar. Jeweils vier Arbeiter waren gleichzeitig vor Ort. Durch die nahe Unterbringung der Arbeiter im Katholischen Pfarrhaus Sanktanna waren lange Anfahrtswege entbehrlich und es konnten so die Arbeitszeiten ausgedehnt werden. Die kurzen Wege wirkten sich positiv auf die Dauer der Baustelle aus.

Die Unterstützung des Kirchenrates und aus der Katholischen Kirchengemeinde Sanktannas war groß. Sowohl Geldspenden als auch Sachspenden gingen über den Zeitraum der Sanierung verteilt ein. Jeder der konnte hat mitgeholfen. Michaela Oros, die Messnerin der Kirche, stand weit über ihren Arbeitsauftrag zur Verfügung. Ein großes Lob und ein herzliches Vergelt´s Gott an dieser Stelle an unsere Landsleute aus der alten Heimat. Zusammen schaffen wir das, was keiner vor fünf Jahren für möglich gehalten hat!

Bürgermeister Daniel Sorin Tomuta war mehrfach vor Ort, um sich persönlich von den Arbeiten ein Bild zu machen. Im Gespräch mit der Projektleiterin des Fördervereins Marianne Hellstern, dem Firmenchef Pintye Josif, der Bauaufsicht durch Herrn Ehrenberger und Ortspfarrer Ioan Ciuraru konnten immer Wege und Lösungen für die angefallenen Herausforderungen gefunden werden. Allen Beteiligten gelten ein großes Lob und ein noch größeres Dankeschön für diese besondere Zusammenarbeit und Unterstützung. Den Gesamtüberblick hatte ohne Zweifel Marianne Hellstern. Sie war jederzeit für uns erreichbar und gab bereitwillig Auskunft auf unsere Fragen.

Mitte August kündigte sich Herr Justin Cionca (presedintele consiliului judetean Arad) zum Besuch an. Er zeigte sich beeindruckt von der Größe der Kirche und den Arbeiten zum Erhalt dieser.

Nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die finanziellen Reserven des Fördervereins weitgehend aufgebraucht sind. Deshalb die eindringliche Bitte um weitere Spenden: Nur zusammen schaffen wir das! Viele haben sich bereits beteiligt – helfen auch Sie (wieder) mit! Wenn jeder und jede mit einem (und sei es noch so kleinen) Beitrag den Förderverein unterstützt, schaffen wir Großes und zu guter Letzt die Sanierung der gesamten Außenfassade der Kirche. Unsere Großväter und unsere Großmütter wären stolz auf uns. Die zukünftigen Generationen werden es uns danken, denn diese Kirche führt sie zu ihren Wurzeln in Sanktanna.  

Wir sind, wie wir im Vorstand meinen, auf gutem Wege, um eines Tages unsere Heimatkirche im Glanze eines neuen Kleides für die Herrlichkeit Gottes erstrahlen zu lassen. Sie wird ein Blickfang in der früheren Heimat Sanktanna sein. Dazu erbitten wir Ihre Unterstützung auf folgende Bankverbindung: Kreissparkasse Heilbronn, IBAN: DE33620500000000428565, BIC: HEISDE66XXX.

Flyer Rückblick Sanierungsmaßnahmen